Vortragsreihe »Biointelligenz« in der Württembergischen Landesbibliothek

Natur und Technik Hand in Hand

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Vortragsreihe »Biointelligenz« in der Württembergischen Landesbibliothek

Die Württembergische Landesbibliothek Stuttgart, die Fraunhofer-Institute IPA, IGB und UMSICHT sowie das Kompetenzzentrum Biointelligenz Stuttgart planen gemeinsam eine Vortragsreihe zum Themenfeld Biointelligenz im Zeitraum vom 13. Juli 2021 bis 13. Juli 2022. Die Vorträge beginnen jeweils um 18 Uhr.

Veröffentlicht am 14.6.2021

Lesezeit ca. 3 Minuten

Die entscheidende Herausforderung im 21. Jahrhundert ist, Wohlstand und Ressourcenverbrauch in Einklang zu bringen. Mit heutigen Produktionsweisen können die materiellen Bedürfnisse zukünftiger Generationen nicht gerecht befriedigt werden. »Die Digitale Transformation der Produktion, die unter dem Schlagwort Industrie 4.0 bereits weit fortgeschritten ist, reicht nicht aus, um die essenziellen Herausforderungen der Gesellschaft zu meistern. Simultan zur Digitalen Transformation bahnt sich mit der Biologischen Transformation eine neue Revolution an. Sie ist mindestens von ebenso hoher, wenn nicht höherer Bedeutung als Industrie 4.0«, so Professor Thomas Bauernhansl, Leiter des Fraunhofer IPA.

Eine realistische nachhaltige Wertschöpfung ohne Wohlstandsverluste erfordert Produktionsweisen nach dem Vorbild der Natur mit den Technologien von morgen: etwa Roboter, deren Steuerungsmodule ihre Energie über Photosynthese selbst erzeugen oder Bioreaktoren, die aus Essensresten Medikamente herstellen, oder Küchenschränke, in denen innerhalb weniger Tage die Zutaten für ganze Mahlzeiten wachsen – die Biologische Transformation soll es möglich machen.

Auf einen Blick

Was? – Vortragsreihe zum Themenfeld Biointelligenz

Wann? – 13. Juli 2021 bis 13. Juli 2022, jeweils ab 18 Uhr

Wo? – Württembergische Landesbibliothek Stuttgart

Weitere Infos und Programm

Mehrwerte der Biointelligenz

Zu dieser Neuorientierung der industriellen Wertschöpfung gehört wesentlich, dass wir zunehmend Materialien, Strukturen, Prozesse und Organismen der belebten Natur in der Technik nutzen. Eine solche systematische Anwendung von Wissen über biologische Prozesse führt dazu, dass Produktions-, Informations- und Biotechnologie immer mehr verschmelzen. Dies wird künftige Produkte, Herstellprozesse und unsere Lebensweise tiefgreifend verändern. Die Biologische Transformation gipfelt in sogenannten biointelligenten Systemen und den dafür notwendigen Technologien. Ihr Potenzial reicht von disruptiven Innovationen über die Modernisierung der deutschen Unternehmens- und Bildungskultur bis hin zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise.

Gesellschaftlicher Diskurs im Rahmen einer gemeinsamen Vortragsreihe

Nahezu alle industriellen und gesellschaftlichen Bereiche werden von der Etablierung einer biointelligenten Wertschöpfung massiv beeinflusst werden. Voraussetzung für das Gelingen der Biologischen Transformation ist der Diskurs in Politik und Gesellschaft. »Es wäre vielversprechend, die Landesbibliothek als Podium und Schauraum für die Wissenschaften zu nutzen, um die Stadtgesellschaft besser auf den Beitrag der Wissenschaften zur Bewältigung menschlicher und gesellschaftlicher Herausforderungen aufmerksam zu machen«, empfahl Rupert Schaab, Direktor der Württembergischen Landesbibliothek, zu Beginn der Planungen.

Vortragsreihe deckt viele Aspekte der Biointelligenz ab

Die Referentinnen und Referenten kommen überwiegend vom Fraunhofer IPA, vom Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB sowie vom Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT in Oberhausen. Hinzu kommen Vortragende von der Universität Stuttgart, der Universität für Bodenkultur Wien, vom Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Institut (NMI) in Reutlingen sowie von der Firma Trumpf.

Den Auftakt macht am 13. Juli Professor Thomas Bauernhansl, Institutsleiter des Fraunhofer IPA, der in seinem Vortrag eine neue Perspektive für nachhaltige Wertschöpfung aufzeigt. Die meisten nachfolgenden Referentinnen und Referenten decken dann verschiedene Aspekte der Biointelligenz ab. So stellt NMI-Professorin Katja Schenke-Layland neue Ansätze für die personalisierte Medizin vor (13. September 2021) und Ivica Kolaric, Leiter der Abteilung Funktionale Materialien am Fraunhofer IPA, einen künstlichen Muskel (23. September 2021). Über intelligente Wege zur Wassernutzung dagegen sprechen Lukas Kriem und Bryan Lotz vom Fraunhofer IGB (9. November 2021). Johannes Full von der Abteilung Nachhaltige Produktion und Qualität am Fraunhofer IPA stellt Bio-Wasserstoff aus Rest- und Abfallstoffen vor (7. Dezember 2021). Mit intelligentem biobasiertem Wohnen beschäftigt sich Junior-Prefessorin Hanaa Dahy von der Universität Stuttgart am 26. April 2022.

Die Vortragsreihe Biointelligenz findet je nach Pandemielage im Präsenz-, Hybrid- oder Online-Format statt. Eine Anmeldung zu den einzelnen Vorträgen ist nicht nötig und der Eintritt ist frei.

Ihr Ansprechpartner

Jörg-Dieter Walz

Mitarbeiter der Gruppe Marketing und Kommunikation
Telefon: +49 711 970-1667