Trockenreinraumzelt DryClean-CAPE: Versuchsaufbau zur wissenschaftlichen Untersuchung des Einflusses von Trockenheit und Partikelfreiheit auf das zeitliche Degradationsverhalten von Produktionsmitteln. (Quelle: Fraunhofer IPA/Foto: Rainer Bez)
Aufbau des Industrieverbunds »Dry-Clean Suitable Materials«
Auf Initiative des Fraunhofer IPA formiert sich derzeit ein neuer Industrieverbund namens »Dry-Clean Suitable Materials«. Ziel dieses Zusammenschlusses von angewandter Forschung und Industrie ist es, die Effizienz und Qualität in der Produktion unter speziellen Reinraumbedingungen zu steigern.
Veröffentlicht am 10.07.2025
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Im Mittelpunkt des in Gründung befindlichen Industrieverbunds »Dry-Clean Suitable Materials« steht die gemeinsame Entwicklung von Verfahren zur Bewertung und Selektion von Hardwarekomponenten. Diese sollen unter systematisch abgestimmten Belastungsszenarien als Werkstofftests sowie an repräsentativen Automatisierungssystemen erprobt werden. Aufbauend auf den spezifischen Bedarfen und zu realisierenden Belastungsszenarien, die im engen Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen den beteiligten Industriepartnern und dem Fraunhofer IPA erarbeitet werden, sollen der Industrie diverse Werkzeuge zur Auswahl kompatibler Werkstoffe und Materialien an die Hand gegeben werden.
Auf einen Blick
Was? Kick-off-Veranstaltung des Industrieverbunds »Dry-Clean Suitable Materials«
Wann? 9. Oktober 2025, 09:30–17:00 Uhr
Wo? Fraunhofer IPA, Nobelstraße 12, 70569 Stuttgart
Darüber hinaus sollen Vorgehensweisen sowie ein Leitfaden mit Handlungsempfehlungen zur systematischen Auslegung von Neuanlagen (Equipment-Design) für diese speziellen trocken- und reinheitskontrollierten Umgebungsbedingungen entwickelt werden. Auch die Optimierung bestehender Fertigungen wird im Fokus des Industrieverbunds stehen.
Wie trocken sollte ein Reinraum sein?
Zunächst ist eine Übersicht über bereits in der Industrie und der Forschungslandschaft verfügbare Methoden und Vorgehensweisen erforderlich. Diese Analyse, die durch Sichtung von Veröffentlichungen und Literatur erfolgt, wird als einer der ersten Schritte durchgeführt.
Ein zentraler Schwerpunkt, der nur gemeinsam von Forschung und Industrie erarbeitet werden kann, ist die Beantwortung der Frage, wie viel Trockenheit in Kombination mit den Reinheitsanforderungen tatsächlich für qualitätsentscheidende Prozessschritte erforderlich ist. Da beide Faktoren erhebliche Kostentreiber der Produktion darstellen, sollen Handlungsbedarfe erarbeitet und die größten Hebel für eine kosteneffiziente Produktion identifiziert werden. Des Weiteren ist eine Technologiebegleitung in Form der Erstellung von Best-Practice-Vorgehensweisen, dem kosteneffizienten Betrieb von Rein- und Trockenbereichen sowie dem Upscaling von Produktionsanläufen geplant. Auch die Sammlung und Erstellung von Expertenpapieren und Regelwerken zur kosten-, zeit- und spezifikationseffizienten Produktion unter Trockenreinraumbedingungen werden den Teilnehmern des Industrieverbunds als mögliche Schwerpunkte angeboten.
Hebel für eine zeit-, kosten- und qualitätseffiziente Produktion
Speziell im DryClean-Anwendungsbereich der Batterieproduktion hat sich das Fraunhofer IPA mit seinem umfangreichen produktionstechnischen Know-how zu einem zentralen Knotenpunkt entwickelt, der wesentliche Beiträge zur kosteneffizienten und qualitativ zuverlässigen Batterieproduktion leistet. Neben der Batterieprozesstechnik hat sich das Fraunhofer IPA der wissenschaftlichen Weiterentwicklung der Produktionsumgebung, einschließlich der spezifischen Fertigungsumgebungen für Trockenreinräume, verschrieben.

Getreu dem Motto »Viele helfende Hände, schnelles Ende« können die Teilnehmer des Industriekonsortiums einen erheblichen Hebel für eine zeit-, kosten- und qualitätseffiziente Produktion nutzen. Mit einem Aufwandsdeckungsbeitrag pro Teilnehmer und einer Gesamtteilnehmerzahl von etwa 20 bis 25 Firmen sollten zahlreiche Arbeitspunkte umgesetzt werden, von denen alle Teilnehmer in vollem Umfang profitieren.
Auftaktveranstaltung am 9. Oktober 2025
Die folgenden Teilnehmergruppen sind geeignet, um die Ziele und Potenziale des Industrieverbunds optimal zu erreichen: Zulieferindustrie, Werkstoffhersteller, Anlagenbauer, Prozesstechnik sowie Anwender und Nutzer der Trockenreinraumtechnik.
Die Kick-off-Veranstaltung für den Industrieverbund »Dry-Clean Suitable Materials« ist für den 9. Oktober 2025 geplant. Sollte sich während der zweijährigen Laufzeit des Industrieverbunds herausstellen, dass für die Bearbeitung weiterer wichtiger Themen zusätzliche Kapazitäten oder Zeiten benötigt werden, besteht die Möglichkeit, eine fortführende Phase des Industrieverbunds anzuschließen. In bereits vorausgegangenen Industrieverbünden wurden damit sehr gute Erfahrungen gesammelt.
Ihre Ansprechpartner
Frank Bürger
Geschäftsbereichsleiter Prüfungen und Zertifizierungen
Telefon: +49 711 970-1148
Udo Gommel
Geschäftsbereichsleiter Kontaminationskritische Produktion
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