Fünf Erfolgsfaktoren von Robotik-Start-ups am Fraunhofer IPA – Node Robotics

Mithilfe autonomer Navigationssoftware können mobile Roboter dynamisch ihren Pfad planen und nach Bedarf anpassen.

Mithilfe autonomer Navigationssoftware können mobile Roboter dynamisch ihren Pfad planen und nach Bedarf anpassen. (Quelle: Node Robotics)

Fünf Erfolgsfaktoren von Robotik-Start-ups am Fraunhofer IPA - Node Robotics

In der Robotikforschung passiert in Deutschland unglaublich viel. Aber der Weg vom Labor ins Unternehmen ist bei zu vielen Demonstratoren noch steinig. Das Fraunhofer IPA fördert deshalb den Technologietransfer und betreibt einen Start-up Inkubator. interaktiv präsentiert drei Ausgründungen und ein Gründungsprojekt. Heute: Node Robotics.

Veröffentlicht am 21.08.2025

Lesezeit ca. 3 Minuten

Node Robotics ist seit 2020 ein eigenständiges Start-up. Grundlage des Unternehmens ist das Produkt Node.OS, ein Software Stack für mobile Roboter in der Industrie. Die Software funktioniert unabhängig von der eingesetzten Hardware, ist innerhalb weniger Tage integrier- und einsetzbar und bereits in über 1200 Robotern im Einsatz.

Schon vor der Ausgründung hatte sich ein Team des Fraunhofer IPA bereits viele Jahre auf die autonome Navigation für mobile Roboter fokussiert. Grundsätzlich ging es hier darum, eine Alternative zur oftmals noch fest vorgegebenen Navigation von beispielsweise fahrerlosen Transportfahrzeugen in der Intralogistik und Produktion zu schaffen. Zwar ist diese starre Navigation für viele Anwendungen weiterhin passend. Um aus autonomen mobilen Robotern (AMR) jedoch das Maximum an Flexibilität herauszuholen, war es entscheidend, dass die AMR basierend auf gemeinsam genutzten Sensordaten kurzfristig auf ungeplante Situationen wie Blockaden eines Pfads reagieren können. Die Technologie konnte das Team noch in seiner Zeit am Fraunhofer IPA in mehreren Projekten in unternehmerische Anwendungen bringen.

Nachfrage und Wille müssen zusammenkommen

Diese initial starke Nachfrage nach der Navigationssoftware aus der Industrie sowie Umsetzungen mit renommierten Pilotkunden machten den Ausgründungsgedanken zunehmend realistischer. Stefan Dörr-Laukien, Mitgründer und CEO von Node Robotics, sieht zwei weitere wichtige Faktoren: »Ich war zum einen sehr überzeugt von den Fähigkeiten unseres Teams. Und wir alle, die wir von der ersten Stunde dabei waren, hatten den starken Willen, etwas Eigenes aufzubauen und zu managen.«

Die volle Entscheidungsmacht und weit kürzere Entscheidungswege als an einem Forschungsinstitut in der Größe des Fraunhofer IPA und gleichzeitig auch die volle Verantwortung für diese Entscheidungen sieht er als größte Veränderungen vom Angestellten zum Unternehmer. Die langen Sales-Zyklen und finanzielle Unsicherheiten sind in der neuen Rolle herausfordernd. Zugute kommen dem Start-up aber die starken Referenzprojekte und Kunden aus der Zeit am Institut, die die Performance der Software bestätigten.

Forschenden mit einer Gründungsidee rät Dörr-Laukien insbesondere dazu, sich weniger auf die Technologie oder deren Entwicklung zu konzentrieren – was die eingangs getätigten Aussagen bestätigt. Stattdessen sollten sie den Kontakt zu potenziellen Kunden suchen, um ein Gefühl für deren Bedarf und die mögliche Marktgröße zu bekommen. Und die Frage der einfachen Skalierbarkeit sollte stets kritisch im Blick behalten werden.

Serie über Robotik-Spin-offs des Fraunhofer IPA

Eine Serie von Beiträgen beschäftigt sich in interaktiv mit einem Gründungsprojekt und drei Start-ups, die aus dem Forschungsbereich Automatisierung und Robotik am Fraunhofer IPA hervorgegangen sind. Erschienen ist in dieser Serie bereits:

Ihr Ansprechpartner

Stefan Dörr-Laukien

Mitgründer und CEO von Node Robotics
Telefon: +49 1511 0320336

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