IT-Plattform soll Nachhaltigkeitsdaten zentral erfassen

Forschungsprojekt EcoHub

Quelle: Fraunhofer IPA

IT-Plattform soll Nachhaltigkeitsdaten zentral erfassen

Im Forschungsprojekt »EcoHub« entwickeln Partner aus Forschung und Industrie gemeinsam eine Plattform, die Nachhaltigkeitsdaten zentral erfassen und verarbeiten soll. Sie soll es Unternehmen leichter machen, Umweltberichte zu erstellen oder Zertifikate zu beantragen.

Veröffentlicht am 06.04.2023

Lesezeit ca. 3 Minuten

Einen Umweltbericht zu erstellen oder Zertifikate zu beantragen, kostet Unternehmen viel Zeit und Geld. Der Grund: Die benötigten Nachhaltigkeitsdaten – etwa der Strom- oder Gasverbrauch bestimmter Maschinen oder die Menge an Abluft, die gefiltert werden muss – müssen mühsam aus der Flut an Maschinendaten herausdestilliert werden. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungsprojekt EcoHub zielt deshalb darauf ab, ein ganzheitliches Management von Nachhaltigkeitsdaten im Unternehmen zu ermöglichen. Die Daten sollen an zentraler Stelle gesammelt und übersichtlich aufbereitet werden. So sollen sie für das Nachhaltigkeitsmanagement einfacher nutzbar gemacht werden.

Die EcoHub-Plattform, auf der die Daten zusammenlaufen sollen, entwickeln Forscherinnen und Forscher um Jörg Mandel von der Gruppe Management nachhaltiger Wertschöpfungssysteme am Fraunhofer IPA derzeit. Sie ist zunächst so aufgebaut, dass nur Angehörige des eigenen Unternehmens Zugriff auf die Daten haben. »Prinzipiell ist aber auch ein unternehmensübergreifender Austausch von Nachhaltigkeitsdaten möglich«, sagt Mandel. »So könnten Unternehmen beispielsweise schnell in Erfahrung bringen, wie energieeffizient sie im Vergleich zu den Wettbewerbern aufgestellt sind, oder voneinander lernen.«

Plattform im Praxistest

Die prototypische allgemein anwendbare, nutzerzentrierte Datenarchitektur sieht vor, dass die EcoHub-Plattform nicht nur die Maschinendaten auswertet. Darüber hinaus soll die Plattform auch auf das Enterprise-Resource-Planning- (ERP) und das Manufacturing-Execution-System (MES) eines Unternehmens zugreifen können.

Projekt-Steckbrief

Name: EcoHub

Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung

Fördersumme: 3,7 Millionen Euro

Laufzeit: 1. Juli 2021 bis 30. Juni 2024

Partner: Apium Additive Technologies GmbH, Arla Foods Deutschland GmbH, ConAct GmbH, Feindrahtwerk Adolf Edelhoff GmbH & Co. KG, Franz Kessler GmbH, Primold GmbH, Invisium GmbH, Modular Robotics UG, PNZ-Produkte GmbH, Wilhelm Bahmüller Maschinenbau Präzisionswerkzeuge GmbH, Wuppertal Institut, Fraunhofer IPA

Zur Projekt-Website

Um herauszufinden, was genau die EcoHub-Plattform alles leisten können muss, um sie prototypisch umzusetzen und validieren zu können, arbeitet das Forschungsteam um Jörg Mandel zusammen mit den zwölf am Forschungsprojekt beteiligten Unternehmen insgesamt neun Anwendungsfälle ab. So möchte beispielsweise die PNZ-Produkte GmbH, ein Hersteller von Holzschutzmitteln und Farben, mithilfe der EcoHub-Plattform die Umweltnorm ISO 140000 erreichen. Die Franz Kessler GmbH, die Komponenten für Werkzeugmaschinen fertigt, möchte ihre Ressourceneffizienz steigern und die Molkerei Arla Foods Deutschland GmbH will die Menge und Zusammensetzung ihrer Abwässer und Abfälle automatisiert erfassen.

Ihr Ansprechpartner

Prof. Dr.-Ing. Jörg Mandel

Mitarbeiter der Gruppe Management nachhaltiger Wertschöpfungssysteme
Telefon: Telefon: +49 711 970-1980