Verschiedenste Datenquellen können verwendet werden

WertstromDigital - die Wertstromanalyse wird ins digitale Zeitalter übertragen

Die Wertstromanalyse wird ins digitale Zeitalter übertragen. (Quelle: Gorodenkoff – stock.adobe.com, Bearbeitung: Fraunhofer IPA)

Verschiedenste Datenquellen können verwendet werden

Die Wertstromanalyse läuft seit über 40 Jahren gleich ab und ist bis heute zutiefst analog. Ein Forschungsteam von der Abteilung Fabrikplanung und Produktionsmanagement am Fraunhofer IPA überträgt sie nun ins digitale Zeitalter. Wie das geht und was das bringt, erklärt Yannick Mayer im Gespräch mit »interaktiv«.

Veröffentlicht am 14.03.2024

Lesezeit ca. 3 Minuten

Was genau ist der digitale Wertstrom? Welcher Mehrwert ergibt sich für wen?

Yannick Mayer: Der digitale Wertstrom erweitert die Methode der klassischen Wertstromanalyse um die Integration von verschiedenen Datenquellen aus dem Unternehmen. Das bietet Unternehmen die Möglichkeit einen permanent aktuellen Wertstrom zu erhalten und nicht mehr von einzeln durchgeführten, zeitintensiven, manuellen Auswertungen abhängig zu sein. Zudem schafft die Datenaufnahme über maschinenverständliche Formate die Möglichkeit Algorithmen und Lernverfahren für die Entscheidungsunterstützung oder Optimierungsvorschläge zu nutzen.

Wie funktioniert der digitale Wertstrom aus softwaretechnischer Sicht?

Mayer: Aus softwaretechnischer Sicht besteht der Wertstrom aus einer Verknüpfung von diskreten Ereignissen wie einem Prozess- oder Auftragsstart und Betriebsdaten wie einer Auftragsidentität oder einer Produktidentität. Dafür können verschiedenste Datenquellen verwendet werden. Beispielsweise können durch den Fortschritt in der Entwicklung von Lokalisierungssystemen deren Daten verwendet werden, um zuverlässigere Daten als die fehleranfälligen Mitarbeiterbuchungen für Lagerzeiten zu erhalten. Auf der anderen Seite werden Schnittstellen zu betrieblichen Informationssystemen wie Enterprise Resource Planning (ERP) oder Manufacturing Execution Systems (MES) benötigt, um den Wertstrom einem konkreten Produkt oder einer Produktfamilie zuordnen zu können.

Was verbindet Dich mit dem Thema WertstromDigital?

Yannick Mayer
Yannick Mayer. (Quelle: Fraunhofer IPA/Foto: Rainer Bez)

Mayer: Mich fasziniert die Verbindung aus Kontext- und Methodenwissen mit den Herausforderungen von Softwareentwicklung im Operation-Technology-Umfeld. Es verlangt einem ab, zwei vollkommen unterschiedliche Sichtweisen einzunehmen und in Einklang zu bringen. Auf der einen Seite muss man verstehen wie die Produktion organisatorisch funktioniert und welche Kennzahlen aus welchem Grund ermittelt werden müssen. Auf der anderen Seite stehen die Anforderungen an die Softwarearchitektur mit den bereits angesprochenen verschiedenen Schnittstellen und Datenformaten mit der zusätzlichen Herausforderung an Sicherheit und Zuverlässigkeit die Anwendungen im Produktionsumfeld erfüllen müssen.

Ihr Ansprechpartner

Yannick Mayer

Mitarbeiter der Gruppe Autonome Produktionsoptimierung
Telefon: +49 711 970-1465