Quelle: Fraunhofer ITWM
Aerosolen auf der Spur
Wie verbreiten sich infektiöse Aerosole in Supermärkten, Flugzeugen und anderen Innenräumen, in denen viele Menschen aufeinandertreffen? Dies untersuchen Forscherinnen und Forscher aus 15 Fraunhofer-Instituten sowie -Einrichtungen im Projekt »AVATOR«.
Veröffentlicht am 3.2.2022
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Abstandhalten und Maskentragen sind nach wie vor angesagt. Die Inzidenzen steigen wieder. Die Delta-Variante zwingt zu erneuter Vorsicht in der Corona-Pandemie. Während die Ansteckungsgefahr im Außenbereich recht gering ist, können sich die infektiösen Aerosole in Innenräumen leicht ansammeln und zu Ansteckungen führen. Wie verbreiten sich diese Aerosole und wie hoch ist das Ansteckungsrisiko in Flugzeugen, Supermärkten, Klassenräumen und Co.?
Antworten auf diese Fragen geben Forscherinnen und Forscher aus insgesamt 15 Fraunhofer-Instituten und -Einrichtungen unter der Federführung des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP im Projekt »Anti-Virus-Aerosol: Testing, Operation, Reduction«, kurz: AVATOR. »Wir simulieren und analysieren, wie sich die Viren in Innenräumen ausbreiten und auf welche Weise man die Raumluft effektiv reinigen kann«, sagt Professor Gunnar Grün, stellvertretender Leiter des Fraunhofer IBP und Gesamtprojektleiter.
Das Besondere: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten nicht mit einer einzigen Simulationsmethode, sondern erstellen an den beteiligten Instituten Simulationen durch unterschiedliche Verfahren und Detaillierungsgrade über lange Zeiträume – angefangen beim unmittelbaren Nahfeld einer infizierten Person – nahe am Mund – bis hin zum Fernfeld, also großen Räumlichkeiten.
Noch komplexer wird die Situation, wenn Menschen in den Räumen umherlaufen. Auch dies haben die Fraunhofer-Forscherinnen und -Forscher in ihren Berechnungen berücksichtigt – mit einem Agentenwerkzeug und entsprechenden Raumströmungssimulationen.
Aus den Simulationen lässt sich für konkrete Räume ableiten, wie sich die Aerosole verteilen. Anhand von Risikomodellen kann das jeweilige Infektionsrisiko bewertet und der Einfluss verschiedener Schutzmaßnahmen eingeschätzt werden. Aus den Daten der Risikobewertung wiederum leiten die Projektbeteiligten sinnvolle Hygienemaßnahmen ab und prüfen ihre Wirksamkeit. Technologien der Raumluftreinigung sowie der
Validierung ihrer Wirksamkeit stehen daher ebenso im Fokus der Entwicklungen im Projekt AVATOR.
Das Projekt AVATOR wurde mit Mitteln aus dem Sofortprogramm »Anti-Corona« der Fraunhofer-Gesellschaft gefördert.
Ihre Ansprechpartnerin
Silke Kern
Leiterin der Gruppe Unternehmenskommunikation am Fraunhofer Institut für Bauphysik IBP
Telefon: +49 711 970-3302